Der nachfolgende Artikel wurde fast vollständig in der Kleinen Zeitung vom 30. April 2021 bei den Leserbriefen, unter der Überschrift „Zur Lage“, abgedruckt. Mir wäre der Kragen geplatzt, wenn ich dem Bedürfnis nicht nachgegeben hätte, etwas zur jetzigen Corona-Krise zu Papier zu bringen! Dem ging eine lautstarke Auseinandersetzung mit meiner Nachbarin voran. Sie hatte eine schwere Herzoperation, die immer wieder aufgeschoben werden musste wegen der hohen Infektionszahlen, ihr dann aber im letzten Moment noch das Leben rettete. Wir waren der gleichen Meinung darüber, dass wir eigentlich Grund genug zu danken hätten. Für viele Menschen wird aber die Zeit auch lang und das Licht am Ende des Tunnels weit entfernt.

„Hallo Leute!

In welchem Schlamassel stecken wir? Wen sollen wir anprangern? Warum sind wir Opfer der Pandemie? Sind wir nicht eigentlich auch Täter? Wir Egoisten. Wir Gierigen. Wollen noch und immer mehr und bitte im Voraus! Viele sehen nicht mehr die Grenze zwischen Auskommen und Luxus und beachten den darbenden Nachbarn nicht. Hauptsache: Mir geht’s gut! … und dann werden noch Gerüchte gezüchtet- aber uns kann ja nichts passieren. Wir sind immun! Schuld sind immer die anderen! Um sich aus zu kennen muss man aber Nähe zulassen– zumindest theoretisch. Nicht nur auf seinen Standpunkt pochen, sondern auch auf leise Töne und Stimmen hören. Vom hohen Ross herabsteigen und gewahr werden dass wir alle im gleichen Boot sitzen! Wo ist die Nächstenliebe? Die Besinnung auf unsere christlichen Werte? Was finden wir in der Bergpredigt von Jesus? Schauen wir wieder einmal in die Bibel und richten uns wenigstens ein bisschen nach Jesu Vorstellungen. Lassen die Sprachlosen und Unterprivilegierten zu Wort kommen!

Gehen wir Schritt für Schritt mit Dankbarkeit den Weg, den wir ebnen konnten und können durch diese Pandemie und freuen uns auf ein Leben danach!“

Katharina Brandner

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